Zuchtstättenname

 

 

Immer wieder werde ich gefragt: Sagen Sie, Frau Schöllerbacher, was bedeutet “Weberkarde”? Oder ganz charmant, wenn der Fragende aus Österreich ist: Sogn’s, “Weberkarde”, wos is’n des?

Ich persönlich mag das Wort Zwinger nicht, weil es sich so nach Käfig anhört und bevorzuge deshalb den Ausdruck Zuchtstätte. Wer allerdings hochoffiziell und “ordentlich” mit FCI-Papieren Hunde züchten will, braucht dennoch einen sogenannten Zwingernamen. Heißt halt so. Dieser Name ist international geschützt und darf nur von diesem einen Züchter verwendet werden. Welchen Nachnamen sollten also unsere zukünftigen Zuchtexemplare tragen? Ich wollte etwas Bodenständiges, schließlich hatten wir einen ebensolchen Hund. Möglichst mit Bezug zu der schönen Gegend, in der wir wohnen.

Wir sind im Mühlviertel daheim, und da wurde und wird teilweise immer noch Flachs angebaut und Leinen gewebt. Natürlich wurde auch Wolle zu Stoffen und Filz verarbeitet. Zum Kämmen von Leinenfasern und Wolle und auch zum Aufrauen von Filz wurden die Köpfe einer besonders stacheligen Kardendistelart benutzt und diese war somit unentbehrlich für die  Weber. So kam diese Distel zu ihrem Namen: “Weberkarde”. Wie man damit gearbeitet hat, kann man im Katsdorfer Heimatmuseum bestaunen. Das Weberhandwerk war ein wichtiger Erwerbszweig in dieser Region, offensichtlich so wichtig, dass neben dem Kirchenkreuz eine Weberkarde im Dorfwappen abgebildet ist. Da die Kromfohrländer manchmal auch etwas stachelig und widerborstig sein können, passte dieser Name wunderbar zu meiner Zuchtstätte, fand ich. Bis dato tragen 34 im österreichischen Zuchtbuch eingetragene Kromfohrländer diesen Nachnamen.

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