Wie alles begann

 

 

“Ich interessiere mich für einen Kromfohrländerwelpen”.

“Würden Sie denn auch einen schwarz-weißen nehmen?”

“Ja, klar, ich will ja nicht züchten.”

So verlief der Anfang des ersten Telefonats mit Petra Dengler-Böer, der Züchterin meiner Kromfohrländerhündinnen.

Wohin das Gespräch geführt hat, sehen Sie unter “Würfe”.

 

Aufgewachsen bin ich mit einer schwarzen Kleinpudeldame namens Asti. Asti war ein sensationeller Familienhund. Eigentlich war sie nicht besonders gut erzogen, sie hat gerne gekläfft und konnte nicht alleine bleiben, hat beim Scheren geschnappt und aus dem Klo getrunken. Darüber hinaus war sie eine Wucht. Asti hat unermüdlich gespielt, war immer gut gelaunt, hat sich von uns Kindern Mützen aufsetzen und Geschichten erzählen lassen, und war einfach immer mit dabei. Wenn sie sich seufzend aufs Sofa geringelt und das Fernsehpogramm mit zufriedenen Schlafgeräuschen untermalt hat, war das für mich der Inbegriff der häuslichen Gemütlichkeit.

Ich kann mich vor allem nicht daran erinnern, dass dieser Hund jemals angeleint war. Sie lief überall frei, egal, ob mitten im Wald oder durch die Innenstadt mit Straßenverkehr und Menschengewühl. Ihr grundlegendstes Bedürfnis war es, bei ihrer Familie zu sein und somit war ihre größte Sorge, ihre Menschen nicht aus den Augen zu verlieren. Keiner hat sich darum gekümmert, ob Asti noch da war oder bei Fuß ging, es war einfach selbstverständlich. Die Leine kannte ich ausschließlich als Outdooraccessoire, das meinen Eltern oder Großeltern wie ein Schal um den Hals hing. Als Asti starb, war die Leine praktisch neu…

Die Zeit verging, ich hatte nun selbst eine Familie, und als die Kinder größer wurden und keiner mehr mit mir spazieren gehen wollte, erwachte der Wunsch nach einem Hund als treuen Begleiter. Natürlich sollte es wieder so einer sein wie unsere Asti. Es hätte aber auch durchaus ein lustiger Mischling sein dürfen. Da damals betagte Katzen bei uns lebten, wurde dieses Thema auf eine Zeit nach deren Ableben verschoben und ich ging ein paar Jahre mit den Linzer Tierheimhunden Gassi. In dieser Zeit habe ich einiges über Hunde gelernt und auch begriffen, dass Hund nicht gleich Hund ist und man manche Eigenschaften nicht wahlos an- oder aberziehen kann. Damit war der lustige, undefinierbare Mischling zuviel Wundertüte für eine Hundeanfängerin, fand ich. Also kaufte ich mir Bücher über Rassehunde und schaute natürlich erst mal bei den Pudeln nach. In jedem Buch war der Beschreibung des Pudels eine ganze Schriftrolle an Erbkrankheiten beigefügt und da hat mich der Mut verlassen.

Aber bei den Kromfohrländern bin ich immer wieder hängengeblieben. Die hatten die richtige Größe, keinen Jagdtrieb (für mich ganz wichtig, da wir auf dem Land wohnen), die rauhaarigen hatten den netten Mischlings-Struppi-Look und vom Wesen her klang die Beschreibung wie eine Abhandlung über unsere Asti. Außerdem stand nirgendwo etwas von Krankheitsdispositionen (ein Riesenirrtum, wie sich später herausstellen sollte). Im Internet entdeckte ich ein Foto von der Kromfohrländerhündin Böerdis vom Isarflimmern und bin vor dem Bildschirm förmlich weggeschmolzen. Ich nahm Kontakt zu deren Züchterin auf (den Anfang des legendären Telefongesprächs konnten Sie ja bereits oben lesen) und was soll ich sagen? Petra und ich hatten sofort einen Draht zueinander und so ist es bis heute geblieben. Wir haben noch oft telefoniert und bei den vielen Gesprächen und nach dem Besuch ihres C-Wurfes wuchs in mir der Wunsch, auch einmal Kromfohrländer zu züchten. Der Zufall (oder das Schicksal) wollte, dass ich vom ersten Wurf ihrer Hündin Böerdis, in deren Bild ich mich 1 1/2 Jahre vorher verliebt hatte,  einen Welpen bekam. Meine Dizzy. Sie ist bis auf die Farbe ein Klon ihrer Mutter und sollte die Stammutter unserer Zuchtstätte werden. Sie wuchs heran und blieb gesund, also besuchten wir eine Ausstellung, kamen mit Pokal und Schleifchen wieder nach Hause und machten die Begleithundeprüfung. Fertig war die Zuchtzulassung.

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