G-Wurf

20.01.2012

Mutter: Hummel vom Isarflimmern

Vater: King Pago von den Elfchen

3 Rüden, 4 Hündinnen

             

              

 

Gustav 6 Monate, 42cm, 9,6kg

 

 

Grille 6 Monate, 37cm

 

Gomez 6 Monate, 42,5cm

 

Golightly “Amy” 6 Monate, 34cm, 5,3kg

 

Gaston 6 Monate, 40cm, 9,5kg

 

Gutemine “Aennie” 6 Monate, 38cm, 6,8kg

 

Grete 6 Monate, 37cm, 7kg

 

 

 

Welpenpost Woche 8

Diese letzte Welpenpost hätte gestern Abend noch erscheinen sollen. Aber nachdem ich irgendwann nach halb eins beim Bilder bearbeiten zu schielen begonnen habe und mir die Augen dauernd zugefallen sind, hab ich das auf heute verschoben. Das Hirn war eh schon im Wachkoma, mir wäre kein einziger vernünftiger Satz eingefallen.

Gomez und Grete sind bereits auf dem Weg in ihr neues Leben. Der Abschied fällt mir diesmal besonders schwer, weil ich noch nie so derart angenehme, brave Welpen hatte. Auch diese Welpen können frech sein, natürlich. Und beißen tun sie auch ganz ordentlich. Und gelärmt wird ebenfalls beim Spielen, teilweise bis Mitternacht. Aber alle Aktionen sind gemäßigter, der Ton ist viel weniger aggressiv, die Körpersprache wird deutlich eingesetzt und vom Spielpartner auch respektiert. Die Welpen sind erstaunlich gelassen und geduldig. Jede neue Situation wird mit ruhiger Neugier beäugt und erkundet. Nicht zu stürmisch und nicht zu ängstlich. Und wenn ihnen etwas doch zu bedrohlich wird, dann geraten sie nicht gleich in Panik, sondern suchen vertrauensvoll meine Nähe und beben da ein wenig vor sich hin, bis das vermeintliche Ungeheuer verschwunden ist. Um dann sofort wieder mit Normalpuls weiterzuspielen. Ansonsten sind sie hoch erfreut, uns zu sehen, wir dürfen aber auch mal vorbeigehen, ohne mit ihnen zu spielen und haben nicht jedes Mal eine hysterisch schreiende Welpenschar am Bein hängen. Ich bin jeden Tag aufs Neue begeistert von der kleinen Bande und sehr glücklich, dass ich den Schritt zu diesem Experiment gewagt habe.

Ich kann mich gar nicht genug bedanken bei all den Leuten, die mir Mut zu dieser Reise ins Unbekannte gemacht haben. Alleine hätte ich mich nicht getraut. Vielen Dank für Eure Zeit am Telefon und an der Tastatur und für Eure Unterstützung in jeder Hinsicht. Wie Ihr sehen könnt, hat es sich gelohnt.
Ganz besonderer Dank gilt Pagos Leuten und seiner Züchterin: Ohne Euer Zutun gäbe es diese sensationellen kleinen Hunde nicht.
Und last but not least ein riesiges DANKESCHÖN an meinen Mann, der mich mit meinem Tierfimmel unterstützt, wo er kann und ohne den all das überhaupt nicht möglich wäre. Der wie ein guter Geist erscheint mit einem Tablett voll Kaffee und Kuchen, wenn Besuch da ist. Der im Vorbeigehen Hundewürstchen aufsammelt und entsorgt. Der am Morgen kleine Hunde einsammelt und in den Garten setzt, noch bevor ich wach bin. Der sie füttert und beschäftigt, wenn ich arbeite. Danke, Danke, Danke.

So, und bevor ich völlig in Sentimentalität versinke, gibt es noch ein paar Geschichten aus der Kinderstube: G-Wurf, Klappe die 8., Action.

Endlich ist der Frühling da. Herrlich ist das! Kleine Hundekinder flitzen durch den Garten, spielen in der Sonne und dösen im Schatten. Neues Lieblingsspielzeug ist eine platt gemachte und mit Steinchen gefüllte Petflasche. Je lauter sie rasselt, umso lustiger ist es, sie herumzuschmeißen und darauf herumzukauen. Die Welpen graben kleine Mulden und hocken sich dann hinein wie ein Ei in einen Eierbecher. Die Zahnstocherproduktion läuft hervorragend. Hummel liegt zwischen ihren Kindern herum und lässt sich die Sonne auf ihren 15kg-Revuekörper scheinen. Ich hab mal wieder den Zeitpunkt verpasst, an dem man die Rationen für säugende Hundemamas langsam runterfährt. Sie ist echt ein bisschen fett, aber sonst tipptopp in Schuss. Dizzy ist im Alter sehr milde geworden, lässt das Erziehen ruhiger angehen und ist lange nicht mehr so streng mit den Kleinen. Sie ist sehr süß mit ihnen und ich habe das Gefühl, sie genießt die nette Schar richtig. Nur wenn sie gar zu frech an ihrem Bart herumzausen, weist sie sie zurecht. Und dann folgen sie aber auch promptest. Praline ist wie prognostiziert die perfekte Kindergartentante und macht den ganzen Tag Ramba-Zamba wie eine Urlaubsclub-Animateurin. Wer so ein Rudel hat, braucht keinen Fernseher mehr.
Wir waren beim Tierarzt und das Impfen und Chip implantieren wurde mit Würde ignoriert. Nur die Fahrt dorthin fanden sie nicht so lustig. Der Weberkardler Welpenchor auf Tournee. Unsere Tierärztin war total begeistert von unserem Wurf. O-Ton: „Da kommen Terrier- und Pudelgene zusammen, die werden 100 Jahre alt. Eure Leute dürfen sich 3x täglich bei Euch für so einen Hund bedanken“. So ein Kompliment nehme ich gerne an. Die Welpen sind übrigens rundherum gelungen, keine Zahn- oder Gebissfehler, keine Probleme irgendwelcher Art, alle Hoden da. Bei den Buben.

Tja, und nun sind sie 8 Wochen alt, die kleinen Mühlviertler Kromudels. Morgen dürfen Gustav und Grille zu ihren neuen Familien. Und am nächsten Wochenende gehen Gaston, Gutemine und Golightly. Ja, auch Golightly hat inzwischen eine ganz tolle Familie, die sich schon riesig auf sie freut. Gut Ding braucht Weile, ich hab mir da gar keine Sorgen gemacht. Vielen Dank an alle, die sich für sie eingesetzt haben. Schlussendlich war mal wieder das Schicksal der Dirigent.

Gustav, Grille, Gomez, Golightly, Gaston, Gutemine und Grete sagen auf Wiedersehen und wir wünschen ihnen ein sorgloses, glückliches und langes, gesundes Hundeleben bei ihren neuen lieben Familien. Praline wird sich zu tode langweilen und hätte die Welpen lieber alle hierbehalten.
Liebe Welpenpostleser, vielen Dank für Euer Interesse an unseren G’s und die netten Komplimente für die Homepage.
Und den Lästerern, von denen kein einziger die Cojones hatte, mich persönlich anzusprechen, sei augenzwinkernd eine Beobachtung aus dem Hunderudel mit auf den Weg gegeben: Gegeifert wird hauptsächlich auf den niedrigen Rängen.

Viel Spaß mit den letzten Bildern aus der Kinderstube unserer Kromudelwelpen. Wir hoffen auf weitere von ihren Familien, damit wir alle sehen können, wie sie sich entwickeln.

Fortsetzung folgt?????

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welpenpost Woche 7

Graupelschauer. Schon das Wort ist widerlich. Der Zustand noch viel mehr. Und dann schneit es auch noch. Diese Welpen werden im Schnelldurchlauf abgehärtet. Im Lauf der Woche war alles dabei, Sonnenschein, Regen, Windböen, Schneefall, Raureif. Egal, Hauptsache raus. Die Herrschaften sind überhaupt nicht zimperlich und finden den Garten bei jedem Wetter interessant. Wenn es sehr nass ist und die Welpen blitzschnell durchfeuchtet sind, wenn sie müde werden und das allgemeine Bibbern losgeht, dann müssen sie leider nach kurzer Zeit wieder rein in die warme Stube. Aber gottlob hat Petrus ein Einsehen und spendiert uns zwischen den Winterausläufern auch ein paar sonnige Frühlingstage und so kann die Bande schon mal ein paar Stunden im Freien verbringen. Es ist zwar noch nicht sehr warm, aber die Sonne hat schon Kraft und die Welpen legen sich zum Schlafen lieber in den Halbschatten. Und fest aneinandergekuschelt übersteht man auch eine abkühlende Wolke. Schläft man nicht, dann wird getobt, gerannt, geklettert, Holzarbeit gemacht und alles untersucht. Gründlich. Ein Ingenieurswurf wächst heran. Erste Ansätze zum Talent für den Tiefbau sind zu erkennen. Äste werden gnadenlos zerlegt, schließlich MUSS man wissen, was unter der Rinde ist. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird auf Zugfestigkeit und Belastbarkeit getestet. Ich sollte bei der Stiftung Warentest anfragen, ob sie unsere Dienste in Anspruch nehmen möchten…

Praline findet das alles ganz großartig und hat momentan im wahrsten Sinne des Wortes ein Leben wie ein junger Hund. Nur Albernheiten und spielen und Welpenfutterreste abstauben, vom Besuch gekrault werden und 7 kleine Krokodile zum Blödsinn anstiften und reinknautschen, das ist ganz nach ihrem Geschmack. Sie zeigt den Welpen, wie man wie eine Kanonenkugel durch den Tunnel schießt, Äste fachgerecht zu Zahnstochern zurechtfräst und -bedauerlicherweise- wie man Löcher buddelt, Gott steh uns bei. Trampolinspringen, Zirkeltraining, Dauerlauf, das alles steht auf dem Tagesplan. Willkommen im Fitnesscenter von der Weberkarde. Ich beteilige mich nach Kräften und übe mich täglich in den Disziplinen Beine-über-den-Zaun-schwingen, Speed-Häufchen-aufsammeln, Welpen-stemmen und Marathon-Wäschekorb-füllen. Auch Dizzy und Hummel lassen sich von der allgemeinen Betriebsamkeit anstecken und sind bereits wahre Profis im Zaunjumping und Nachbarn ankläffen (ist immer etwas mühsam, wenn wir Welpen haben, sorry, liebe Nachbarn). Außerdem wirkt die Lebensfreude der kleinen Hundekinder sehr ansteckend, die Großen kaspern albern miteinander herum wie nie. Manchmal lasse ich alles liegen und stehen und setze mich einfach still in ein Eck, um das Schauspiel zu genießen. Was ich da geboten kriege, ist unbezahlbar und ich lache mich täglich kringelig mit meinem Zehnerrudel.

Weil es draußen gar so lustig ist, sind hier die meisten Fotos entstanden. Aber auch drinnen tut sich einiges. Bei uns sieht es mittlerweile aus wie im Kinderland bei Ikea. Es gibt eine Kletterschachtel mit allerhand Schnüren dran, ein Bällebad, eine Wippe und jede Menge Spielzeug. Wann immer es möglich ist, setze ich mich zu den Welpen und freue mich an ihrer Unbefangenheit und Neugier. Und an ihren Eigenheiten. Ich habe beobachtet, dass einige nach dem Fressen das Gleiche tun wie ihre Mutter. Sie suchen sich ein Bettchen mit gepolstertem Rand oder die Falte einer Decke, stecken ihre Nase rein und wischen sich, den Kopf unten, den Popo in der Höhe, hin- und herreibend die Schnauze ab. Der größte Genuss ist für mich, wenn einer Welpen müde wird und dann zum Kuscheln auf meinen Schoß klettert. Ich mach ihm mit meinen Händen ein Nest, er rollt sich rein, wackelt noch kurz mit dem Schwänzchen, legt den Kopf auf meinen Bauch und schaut mir lange in die Augen. Dieser Blick ist so weich und groß und voller Vertauen, dass einem das Herz überschwappt. Irgendwann kommt ein tiefer Seufzer, die Äuglein schließen sich im Zeitlupentempo, das ganze Kerlchen wird schlaff und gleitet hinüber ins Träumeland. Und dann könnte man ihn auf den Kopf stellen oder verknoten. Es ist ein Phänomen, wie tief diese Welpen schlafen können.

Apropos Tiefschlaf, selbst ihre erste Autofahrt haben sie fast völlig verschlafen. Nachdem die Transportbox im Auto völlig stressfrei besichtigt  und durch das darin verstreute Futter als ausschließlich interessant beurteilt wurde, hab ich nicht lange gefackelt, den Motor angeschmissen und bin eine Runde mit ihnen gefahren. Auf dem Weg habe ich eine ehemalige Reitstallkollegin mit ihrem Pferd gertoffen. So eine günstige Gelegenheit musste ich natürlich sofort nutzen. Ich hab angehalten und sie zum Welpen gucken eingeladen, inklusive Pferd. Wie aufregend das für die Welpen war, zeigt das schnell mit dem Handy geschossene Beweisfoto. Manche haben es nicht mal der Mühe wert gefunden, auch nur ein Auge zu öffnen für die vermeintliche Sensation, die ich ihnen bieten wollte. Unhöfliches Volk. Also bin ich noch schnell zum Bäcker gefahren, schlafen ja eh alle, aber das war dann doch ein wenig zu viel. Die letzte Mahlzeit war noch nicht allzu lange her, und dann hat sich doch manch einer übergeben müssen. War aber kein großes Malheur, sie haben es gleich wieder weggeputzt. War ja noch schön warm.

Ja, liebe Leute, die Zeit galoppiert dahin, unsere G’s marschieren mit Riesenschritten auf das Ende der Babyzeit zu. Die karierte Flagge ist passiert, die letzte Runde eingeläutet. Nächstes Wochenende ziehen die ersten vier Welpen in die Welt hinaus. Da zwickt es schon ein wenig in meiner Magengegend. Gleichzeitig freue ich mich für die netten Familien, die schon in den Startlöchern scharren. Nur für Golightly scharrt noch keiner… Nächste Woche erscheint die letzte Ausgabe der Welpenpost. Bis dahin viel Spaß mit den neuen Bildern!

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welpenpost Woche 6

Diese Ausgabe der Welpenpost wird keine sehr üppige… die Fotoausbeute ist bescheiden, denn meine Kamera spinnt mal wieder und es sind ganz viele Bilder unscharf geworden. Sehr deprimierend nach den wunderschönen Bildern der letzten Woche.

Nur kurz die News der letzten Woche, bevor mir der Schlaf das Haupt auf die Tastatur bettet.

Unsere Welpen sehen langsam aus wie richtige kleine Hunde, nicht mehr wie Meerschweinchen. Das Fell wird bei den dunkelbraunen Kromudelchen immer heller, man sieht zwischen den schwarzen Babyhaaren schon den schönen Braunton durchschimmern. Sieht man ganz gut auf dem Bild, wo sie alle in dem braunen Lederbett herumturnen. Sie sind enorm gewachsen, vor allem die Beine, die Nasen und die Ohren. Selbige sind natürlich größer als Kromfohrländerohren und sehen fast wie Retrieverohren aus. Um eventuelle Stehohren muss sich bei diesem Wurf niemand Gedanken machen. Die Schnauzen haben sich gewaltig verlängert. Logisch, sie beherbergen mittlerweile ein vollständiges, gut ausgebildetes, korrektes, aber bösartiges Milchgebiss, welches mit Vorliebe in Füße, Hosenbeine oder die besonders interessante Stelle zwischen den Beinen geschlagen wird. Da lobe ich mir die Doppelnähte meiner Jeans. Sowohl im Schritt als auch am Beinende. Dort hängen mitunter 7 kleine Piranhas und lassen sich schrittweise mittransportieren.

Überhaupt ist teilweise ganz schön was los in der Bude. Die Zwerge rennen durch die halbe Wohnung und haben viel Spaß beim Toben mit den Geschwistern oder den großen Hunden. (Gemeinerweise fallen sie, sobald Besuch kommt, in komatösen Tiefschlaf und lassen sich durch nichts aufwecken.) Sie waren auch schon im Garten, dort hat es ihnen gleich sehr gefallen, zum Fotos machen bin ich hier aber noch nicht gekommen. Leider ist es immer noch sehr kalt und nach 10 Minuten bibbern sie so, dass wir sie wieder einsammeln. Aber daran müssen sie sich langsam gewöhnen, auch an den schon wieder gemeldeten Regen von oben und den nassen Matsch von unten. Ist halt schade, so ein Schläfchen in der milden Frühlingssonne hätte ich ihnen schon gerne gegönnt.

Jeder bekommt regelmäßig ein Halsbändchen um, was anfangs als etwas lästig empfunden wird. Man läuft 3 Schritte, lässt sich fallen, kratzt sich am Hals, schüttelt sich, und dann ist es eigentlich schon vergessen, denn dann kommt ein anderer sich kratzender des Weges, den man gleich mal überfallen und an dem lustigen bunten Band um den Hals beuteln kann.  Letzthin habe ich  Hummel beobachtet, wie sie eins ihrer Kinder gemaßregelt und es am Halsband herumgetragen hat. Deshalb werden die Bändchen nur unter Aufsicht angelegt.

Die kleinen Kerlchen sind wirklich allerliebst, sie kuscheln unheimlich gerne, sind allesamt im Wesen sehr gemäßigt und recht brav. Mir fällt jeden Tag mehr auf, wie extrem maulbetont sie spielen. Sie apportieren alle sehr gerne. Da ist kein Schnürchen zu dünn und kein Stofftier zu groß. Von ihrer Mutter können sie das nicht haben, die interessiert das nämlich nicht die Bohne.

So langsam ist das Säugen bei der Mama Geschichte. Manchmal dürfen die Welpen noch ein wenig Nachtisch haben, aber das Gesäuge ist schon gewaltig geschrumpft und die Herrschaften belieben nun 4x am Tag zu speisen. Da ist schon mal ein Kilo Fleisch auf einen Sitz weg. Nachher rennt einer nach dem anderen hin und her und im Kreis herum, krümmt sich und formt mit dem Schwänzchen ein Fragezeichen, und dann warten 7 hübsche Würstchen aufs Einsammeln. Schließlich muss Platz gemacht werden für die Nachfüllung.

So, liebe Leute, die Woche war intensiv, viel Besuch gehabt, viel umgebaut, 2 1/2 Pferde (ein trächtiges Pferd und ein Pony) übersiedelt, viele Wäsche gewaschen, Kuchen gebacken, den 25. Geburtstag meiner Tochter gefeiert. Viele Gedanken, wenig Schlaf. Noch weniger letzte Nacht, nachdem ich das Geräusch des Aufpralls gehört habe, als der Berner Sennenhund unseres Reitstallbesitzers in ein fahrendes Auto gesprungen ist. Und seine furchtbaren Schreie. Alles gebrochen, Beine, Rippen, Wirbelsäule. Jetzt hat er keine Schmerzen mehr. Ruhe in Frieden, lieber Paco.

 

 

   

 

 

 

 

Welpenpost Woche 5

So, großes Glas Wasser neben die Tastatur gestellt, und los geht’s.

Schon wieder ist eine Woche ins Land gezogen, und die Halbzeit der Kinderstube ist bereits überschritten. Ein guter Moment für eine Zwischenbilanz.

Aaaalso: Bis jetzt bin ich mehr als zufrieden mit dem Ergebnis meines Experiments. Die Kromudels haben alle meine Erwartungen weit übertroffen. Jeder einzelne Welpe ist harmonisch im Körperbau, es gibt keinen Vor- oder Rückbeisser, der Kopf passt größenmäßig zum Körper und die Beine zum Rumpf. Wie in jedem Wurf gibt es Brummer und Zwetschkerln, insgesamt ist die Bande im Durchschnitt etwa 10% leichter als ihre Halbgeschwister. Was mir gar nicht unrecht ist, denn Hummel ist eine sehr große Hündin und einige ihrer Sprösslinge überragen sie noch um einiges. Was ja grundsätzlich keinen großen Geist stört. Aber diese Hunde sind wie geschaffen für den Agilitysport mit ihrer Lebhaftigkeit, Lernfreude und Sprungkraft. Und oft um lächerliche 1-2cm zu groß für die Mediumklasse. Large ist verdammt hoch, man tut auf die Dauer den Gelenken seines Hundes nichts Gutes… Also auch hier haben wir eine positive Tendenz. Immerhin bringen inzwischen alle über 1 kg auf die Waage, Gutemine nähert sich der 1,5kg Marke. Vom Wesen her sind sie, sofern man das jetzt schon beurteilen kann, gelassener und robuster als meine bisherigen Welpen. Natürlich erschrecken sie sich auch mal, aber sie erholen sich schneller und sind gleich wieder in Balance. Sie fressen wie die Scheunendrescher, keiner mäkelt, und sie sind beim Spielen nicht so wild und laut. Es wird weniger geknurrt und attackiert, dafür wird das Spielzeug mehr gebeutelt. Im Großen und Ganzen ist der Unterschied nicht riesig, aber durchwegs in eine positive Richtung. Was will man mehr?

Sehr interessant war das Verhalten beim Fotoshooting. Fotoshooting? Meine Familie aus Deutschland war einige Tage zu Besuch, und meine Nichte Lisa hat ihre tolle Kamera mitgebracht.  Und da muss so ein Kromudelwurf natürlich als Motiv herhalten. Wir haben versucht, alle 7 vernünftig aufs Sofa zu setzen und ein Gruppenfoto zu machen. Dazu hat es 3 Dompteure und eine Fotografin gebraucht. Einige wollten lieber spielen und sind dauernd aus dem Bild gelaufen, den meisten war die Angelegenheit zu langweilig und sie haben sich hartnäckig  in sekundenschnellen Tiefschlaf fallen lassen. Flüchtlinge einfangen, Scheintote wiederbeleben, schnell die Hände aus dem Bild, abdrücken. Ah, da liegt schon wieder einer, und der hat auch noch den Kopf weggedreht! Geht gar nicht, nochmal das Ganze. Viele Bilder und ein paar Liter Schweiß später sind die Fotomodelle der Reihe nach ins Koma gefallen und auch wir waren ganz schön geschlaucht. So ein Shooting ist ein harter Job, wenn man es mit anarchistischen Models zu tun hat.  Hier die Gruppenbilder:

 

Die Models waren recht unterschiedlich gelaunt und ich war froh, dass es nicht noch mehr waren! Gutemine war in Spiellaune und ständig in Bewegung. Ist sie mal nicht geflüchtet, hat sie sich unter den Nachbarn gegraben und ihn ausgehebelt. Grete war ähnlich drauf, hat sich vom Acker gemacht, wollte ständig zu meiner Nichte Helena und ihr auf dem Ärmel herumkauen. Das Schwänzchen dabei im Dauerwedelmodus. Grille hat sich dauernd eingeringelt und ihr Gesicht weggedreht, während Gomez in dem ganzen Durcheinander den Überblick verloren hat und dauernd irgendwem nachgeeiert ist. Golightly war eher auf ihren Schönheitsschlaf bedacht und hat sich konsequent hingelegt und tief geschlafen, ohne sich im Geringsten dabei stören zu lassen. Wir haben sie hingesetzt, sie hat 3 Sekunden durch die Gegend geblinzelt, jeden ihrer 4 Füße in eine andere Himmelsrichting rutschen lassen und weitergepennt. Gustav war ebenfalls im Dämmerzustand, er schläft ja für sein Leben gern, und er ist uns bereits im Sitzen eingeschlafen. Er sieht so herzig aus dabei, wie ein kleiner Bär, wie er da auf seinem Hintern hockt, die Hinterbeine zwischen den Vorderbeinen, und das Zipferl ragt ihm aus seinem kleinen Buddha-Bauch. Gaston ist allgemein an Geduld nicht zu überbieten, den haben wir einfach irgendwo dazwischengepflanzt, und dort ist er gottergeben sitzen geblieben. Lisa hat viele ganz bezaubernde Fotos gemacht. Leider kann ich nur eine kleine Auswahl einstellen, die Entscheidung ist mir sehr schwergefallen.

Die letzte Woche war von Besuch geprägt. Bei uns ging es zu wie am Bahnhof und die Welpen haben eine Überdosis Streicheleinheiten abbekommen. Meine Familie hat ständig einen der kleinen Wichte herumgeschleppt, und sie haben es sichtlich genossen. Sie lieben Besuch und freuen sich über jeden, der ihr Reich betritt. Einer der vergnüglichsten Momente für mich ist der frühe Morgen, wenn ich noch leicht verschlafen im Pyjama mit einer frischen, heißen Tasse Tee ins Kinderzimmer komme und die ganze Bande voller Begeisterung schwanzwedelnd auf mich zutrabt. Wenn ich mich dann zwischen die Welpen setze und alle auf mir herumturnen, möchte ich die Zeit anhalten…  Hach, ich könnte sie alle miteinander abknutschen, die kleinen Dinger! Tu ich auch. Man wird schon recht wunderlich, wenn man so ein kleines Hundekind vor sich hat. Nur gut, dass keiner hört, was ich dabei von mir gebe… Aussehen tut es jedenfalls so:

Gerne hätte ich die Weichen für Aufenthalte im Garten gestellt, aber nach großer Kälte und Schneemassen ist jetzt Tauwetter und der Garten ein einziger Sumpf. Die Wetterprognose für nächste Woche ist ausgesprochen bescheiden und ich bin froh, dass unsere Kleinen noch so lieb und zufrieden in der Wohnung spielen. Irgendwann müssen sie raus, auch wenn das Wetter eklig ist, aber das ist dann der Stoff für eine andere Ausgabe der Welpenpost.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welpenpost Woche 4

Zu spät, ich weiß. Es ist bereits Samstag, wo also bleibt sie, die Welpenpost? Wir hatten netten Besuch aus Deutschland, und mit dem ist die Sabine lieber zusammengesessen als alleine vor dem PC. Jetzt sitzt der nette Besuch im Zug und fährt wieder nach Hause Richtung Hannover, die Welpen schlafen, also ist jetzt Zeit für die News.

Meine letzte Schilderung der Dinge hat die Welpen offensichtlich motiviert. Also wirklich, von wegen weniger reif! Denen zeigen wir’s aber! Prompt wurde  gespielt, gebellt, kräftig geknurrt und auch gelaufen, und zwar ordentlich. Woraufhin die Tore zur Freiheit geöffnet wurden. Zumindest zur kleinen Freiheit. Würde ich gleich das ganze Zimmer zur Eroberung freigeben, würden die Zwerglein sich heillos verirren.

Ich hatte diese Woche das lustigste Fernsehprogramm, das man sich vorstellen kann. Die Welpen freuen sich über die Weite, spurten los und werden von ihrer eigenen Dynamik überholt. Wie im Actionfilm geht es zu, man bekommt Überschläge, Seitenrollen, Spontanattacken auf die Geschwister, Abstürze in den Wassernapf und Kopfüberrutsche über Mamas Rücken zu sehen. Wer die Richtung ändern will, muss hierbei allerdings noch etwas umständlich herumrangieren, denn das Vordergestell will manchmal nocht nicht so, wie das Hintergestell möchte und umgekeht. Will man also nicht mehr geradeaus gehen, sondern nach links oder rechts oder gar dahin zurück, wo man hergekommen ist, geht das so: Kurz innehalten und überlegen, wo man hin will (tut man das nicht, legt man oben genannte Seitenrolle hin). Dann den Popo etwas hochhieven und ein paar Schritte rückwärts gehen, denn das bringt das Gewicht des hinteren Fahrwerks unter den Schwerpunkt. Dann marschiert man mit dem Vordergestell so lange um den Schwerpunkt herum, bis das gewünschte Ziel in Sicht ist. Dann aktiviert man den Vorderantrieb (und zwar mit Gefühl, sonst liegt man auf der Nase) und jetzt kann man wieder getrost geradeaus laufen und erreicht nahezu mühelos sein Ziel. Wenn es bis dahin nicht schon weg ist.

Sehr motivierend für das Üben der motorischen Feinabstimmung ist das Erscheinen der Sabine mit einer flachen runden Schüssel in der Hand, die voll mit paradiesischen Leckereien ist. Magenfüllendes, das man sich nicht erzutzeln muss, sondern in das man einfach reinfällt, dabei das Mäulchen öffnet und runterschluckt, was beim Eintauchen hineingeschoben wird, ist der Renner schlechthin. Die erste Mahlzeit, rechtzeitig mit dem Durchbrechen der Milchzähnchen serviert, bestand aus püriertem Rindfleisch. Das haben sie von mir aus der Hand bekommen, um sich daran zu gewöhnen, dass man dabei nicht saugen, sondern kauen muss. Auf diesen Moment freue ich mich bei jedem Wurf. Man nimmt so einen kleinen Kerl auf den Schoß und steckt ihm ein haselnussgroßes handwarmes Stück Hackfleisch in den Schnabel. Der kleine Kerl stülpt seine Zunge u-förmig darum und fängt an zu saugen. Und merkt, da ist was ganz anders als sonst. Er hält inne, schmatzt und lutscht ein wenig herum und dann passiert es: Die Geschmacksknospen haben den neuartigen Reiz ans Gehirn geliefert. Der kleine Kerl erstarrt, reißt die Augen auf und verfällt in einen wahren Rausch. Er zittert vor Gier, rudert mit allen 4 Füßen und will nur eines: MEHR! Ein Urinstinkt ist geweckt und ich bin mir amüsiert bewusst, dass ich ein Raubtier auf meinen Knien sitzen habe, auch wenn es nur 10 cm groß ist. Tags darauf gab es das Fleisch aus der Schüssel, und die Welpen haben sich wie die Geier draufgestürzt.

Damit keine Langeweile aufkommt, gibt es nun abends Fleisch und vormittags eine Milchmahlzeit. Diese besteht aus Welpenmilch gemischt mit Topfen (auf deutsch: Quark) und deren Verzehr war am Anfang mit einer unglaublichen Sauerei verbunden. Hummel hat ihr Bestes getan, um ihre Kinder wieder gesellschaftsfähig aussehen zu lassen, stand aber auf verlorenem Posten und ich musste die Kleinen hinterher waschen, weil sie sonst wie Gipsfiguren ausgesehen hätten. Die Originalvorstellung ist zwar nicht zu überbieten, aber ich hab das erste Milchcatchen mitgeknipst und kann so einen ansatzweisen Eindruck der Schweinerei liefern. Auf den Fotos sieht das alles recht putzig aus, das ganze Ausmaß kommt nicht annäherd rüber…

Ansonsten ist besonders erwähnenswert, dass sich nun immer mehr die unterschiedlichen Charaktere herausbilden. Da gibt es die lebhaften wieseligen, die schüchternen, die kontaktfreudigen dauerwedelnden, die draufgängerischen und die abwartenden Typen. Jeder hat was Besonderes, und jeder ist auf seine Art besonders liebenswert. Für mich ist das die Zeit der schlaflosen Nächte. Wer könnte zu welcher Familie passen? Welche Anforderungen, Umstände und Wünsche gibt es zu beachten? Viel Rotation in meinem Hirn, und noch viel mehr in meinem Bauch… Ich rotiere noch eine Weile, und Ihr dürft Euch derweil mit den diesmal ziemlich “versauten” Bildern vergnügen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welpenpost Woche 3

Wieder ist eine Woche wie im Flug vergangen und der Leser wartet auf die Fortsetzung. Here we go!

Die ersten Besucher waren da. Ich mag das. Erwachsene Menschen sitzen vor der Wurfkiste und geben in hoher, melodiöser Stimmlage unverständliche Rudimentärlaute von sich. Das kleine Hundekind wird in den Händen gehalten und betrachtet, als wäre es aus purem Gold. Die Hummelmama sitzt inmitten ihrer Kinderschar und grinst vor lauter Stolz von einem Ohr zum anderen. Und das Pralinchen hockt selig zwischen den Leuten und lässt sich die Locken durchrubbeln. Dizzy motzt ein wenig über die Störung und trollt sich ins Wohnzimmer. Eine Idylle.

Eigentlich wollte ich von spektakulären Fortschritten berichten, aber die halten sich in Grenzen. Wir haben hier einen ziemlich verschlafenen Haufen. Die Welpen sind sehr viel kleiner, als ich es von den vorherigen Würfen gewohnt bin. Und sehr zufrieden mit sich und der Welt. Wenn die ehrwürdige Mutter zum Säugen einmarschiert, ist kurzfristig große Aufregung in der Wurfkiste. Alle Welpen wachen auf, wieseln wild durcheinander und piepsen dabei, als ginge es ums Leben. Jeder will der Erste sein, und es herrscht ein Gedrängel wie im Kaufhaus beim Schlussverkauf. Jeder hat seine Lieblingszitzen. Manche haben gerne die hinteren dicken, anderen ist das zuviel Volumen, die nuckeln lieber weiter vorne. Golightly z. B. liebt den dicken Busen. Sie stopft sich die für sie riesige Zitze zur Hälfte in ihr kleines Schnäuzchen ( ich vermute, die Brustwarze wird direkt in den Magenpförtner münden;-)), zieht ein paarmal kräftig an und lässt sich dann richtig vollaufen. Gomez ist eine derartige Gier zuwider. Er hat lieber Appetithäppchen und bevorzugt die eleganteren Vorderzitzen. Dort spitzt er die Lippen und zutzelt langsam und genüsslich vor sich hin. Weil er so klein ist und nicht gerade üppig zunimmt, wollte ich ihn schon öfter nach hinten umpflanzen. Wie unsensibel von mir! Der Herr Gomez wird über eine derartige Missachtung seiner Vorlieben ziemlich grantig und maschiert laut schimpfend wieder nach vorne zu seiner Lieblingslabstelle, nicht ohne unterwegs seinen Geschwistern  seine Ellbogen reinzuboxen. Gottlob sind die meisten Welpen nicht so wählerisch und nehmen, was am nächsten vor ihrer Nase baumelt. Hummel sorgt dafür, dass regelmäßig Gymnastik gemacht wird, indem sie sich zum Säugen immer öfter hinsetzt und man sich so schon ein wenig plagen muss, um an Mutters Busen zu gelangen.

Nach so einer Aktion fallen alle nach dem ersten Sättigungsgefühl sofort wieder in seligen Tiefschlaf. Dieser Schlaf ist sehr niedlich. Die Welpen träumen lebhaft und dabei zucken die Ohren und Pfoten, sie schneiden Grimassen und manchmal bellen sie auch  ein wenig. Was mir diesmal besonders auffällt, ist das ungewöhnlich vielfältige Lautrepertoire, über das sie bereits verfügen. Das müssen sie vom Pudel haben. Die Kleinen können nicht nur bellen und fiepen, sie produzieren auch hohe und tiefe Laute, die sich am ehesten mit Vogelgezwitscher vergleichen lassen. Sehr interessant und sehr putzig ist das anzuhören. Dagegen hat noch kein einziger geknurrt, nicht mal im Schlaf.

Ansonsten sind sie, was die Motorik angeht, etwas weniger reif, als ich es von den Kromfohrländern gewohnt bin. Sie sitzen wohl schon ein Weilchen auf ihrem kleinen Popo und wackeln auf allen Vieren durch die Kiste, aber dort fühlen sie sich auch noch sehr wohl. Sie beknabbern sich auch noch sehr wenig. Am liebsten wird nach wie vor gekuschelt und geschlafen. Obwohl unser Welpenzimmer sehr warm ist, rotten sie sich gerne zusammen und bilden mehrere kleine oder ein großes Knäuel, und man sitzt davor und muss raten, welches Körperteil zu wem gehört.

Am meisten Spaß macht mir unsere kleine Tante Praline. Sie hat sich im Welpenzimmer eingenistet und ist dort einfach nicht wegzubringen. Am Anfang war das der Hummel gar nicht recht. Aber Praline war derart freundlich hartnäckig und hat sich so lange immer wieder zentimeterweise herangerobbt, bis sogar unserer Übermutter das Brummeln  irgendwann zu blöd geworden ist. Inzwischen darf ich ihr einen Welpen hinhalten und dem darf sie dann sogar den Popo putzen. (Übrigens pieseln sie jetzt schon immer öfter ohne Mamas Hilfe, und ein Würstchen ist heute auch schon dagelegen.) Ich freue mich schon darauf, wenn die Kleinen richtig mobil sind. Praline wird eine tolle Kindergartentante abgeben.

Ah ja, und dass ich es nicht vergesse: Keiner hat auch nur den Ansatz von Locken. Da kommen auch keine mehr. Hätte mich auch gewundert. Aber man weiß ja nie, welche Überraschungen die Natur birgt…

 

P.S.: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Ich habe brav meine Welpenpost geschrieben und vor der abendliche Gassirunde noch ein Tässchen Tee vor der Welpenkiste geschlürft, um das vermeintliche Idyll ein wenig zu genießen. Und wer rennt daher, hockt sich hin und bellt und knurrt? Die Grete! Auch Kromudelwelpen können knurren. Sieh an.

 

 

 

  

 

 

 

 

           

 

 

 

Welpenpost Woche 2

Vorab: Die Fotos sind nicht allzu gut geworden. Meine Kamera kommt in die Jahre. Jedes Handy macht heutzutage bessere Bilder. Nun, derweil müsst Ihr mit den Produkten der alten vorlieb nehmen. Ein paar der Bilder hat meine Nichte mit ihrer kleinen Kamera gemacht, die sind wesentlich besser. In 2 Wochen rückt sie mit ihrem richtig guten Apparat an, auf das Ergebnis freue ich mich jetzt schon.

Was gibt es Neues aus der Welpenstube?

Hurra, hurra, die Milch ist da! Die Babys gedeihen sichtlich und wachsen gewaltig. Sie konnten Anfang der Woche schon prima die Köpfchen oben halten. Mittlerweile stemmen sie sich schon zeitweise auf ihre Beinchen und krabbeln bereits recht flott durch die Wurfkiste. Der schönste Moment in dieser Entwicklungsphase: Die Augen öffnen sich! Golightly hat den Anfang gemacht und mich am 10. Tag mit dem linken Auge trüb angeblinzelt. Oh, da wird die Sabine weich! Wenn diese kleinen Kerlchen die Nase in die Luft strecken, angestrengt mit wackelndem Köpfchen durch die Gegend schauen und versuchen, diese neuen Eindrücke zu verarbeiten, dann wird mein Herz ganz weit. Dieser Augenblick ist etwas ganz Besonderes und ich bin jedes Mal wieder gerührt.

Die Welpen schauen momentan aus wie kleine Teddybären mit ihren lustig waagrecht vom Kopf abstehenden Ohren und den strubbeligen Bärtchen. Die Haare sind wieder ein ganzes Stück gewachsen. Manche haben auch an den Beinen schon längeres Fell und einen richtigen Kragen. Locken sind immer noch nicht in Sicht. Wer welche auf den Bildern entdecken sollte, sage mir bitte Bescheid. Ich bin für jeden sachdienlichen Hinweis dankbar;-))).

In diesem Wurf sind die Buben sehr viel kleiner als die Mädchen. Grete ist gleichauf mit Gutemine, die beiden sind richtige Brummer und kratzen an der Halbkilomarke. Grille folgt mit 407g und etwas weniger hat Golightly, die alle Buben überholt hat und somit gar nicht mehr so „light“ ist. Sie ist aber auch eine ganz Tüchtige und werkelt immerzu fleißig an den hinteren dicken Zitzen herum. Die Buben haben alle so um die 350g und sind somit deutlich zarter.

Ansonsten gibt es noch nicht viel Aufregendes zu berichten. Die Babys schlafen, trinken, robben ein wenig herum und machen kräftig Liegestütze. Wenn bei dieser Saukälte irgendwo ein Fenster oder die Haustür offen ist, merkt man das sofort, denn die Welpen kriechen sofort in- und übereinander, um sich gegenseitig zu wärmen.
Hummel ist indes ganz froh um die kalte Luft. Um den Geburtstermin herum war Matschwetter, ich musste jedes Mal Unterbodenwäsche machen, wenn sie draußen war und dabei hat sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben einen Schnupfen geholt. Jetzt kann sie draußen ihre Schleimhäute kühlen. Gottlob war sie außer ein bisschen Nieserei und ein wenig Gerotze kaum beeinträchtigt und hat sich gut gefühlt. Der Schnupfen ist auch schon fast wieder gut.
Fressen tut sie auf jeden Fall wie ein Scheunendrescher. Mindestens 1 ½ kg Futter und 1 Liter Welpenmilch verschwinden täglich in Sekundenbruchteilen im Hummelbauch. Allerdings NUR im Welpenbett. Das Futter NUR aus der Hand und die Milch NUR, wenn ich ihr die Schüssel direkt unter die Nase halte. Aber das gehört sich wohl so als Frau eines Königs. Ihr Bräutigam heißt schließlich KING Pago und beide sind geborene „von“, da ist es wohl das Mindeste, eine persönliche Kammerzofe zu besitzen. Und die wird jetzt neue Fotos einstellen und verabschiedet sich deshalb hiermit bis nächste Woche.

 

 

Welpenpost Woche 1

Hallo liebe Hundefreunde,

Die erste Ausgabe der Welpenpost flattert Euch ins Haus bzw. auf den Bildschirm. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Zuerst das Wichtigste: Mutter und Kinder sind wohlauf. Die erste Woche hat meinen Forscher- und Beobachtungstrieb mehr als befriedigt.

Beobachtungsfeld Nr.1: Die Babywaage.

Die Welpen haben sich tüchtig am Gesäuge zu schaffen gemacht und ordentlich getreten, gepumpt und gesaugt. Das Ergebnis der Schwerarbeit war ziemlich mager. Der Hummelbusen blieb die ersten Tage flach und wollte sich nicht füllen. Die Waage zeigte täglich mehr Minus denn ein Plus. Hummel indes fühlte sich sehr wohl, hat brav gefressen und getrunken, wie immer im Kreise der Familie, sprich im Bett, und hatte weder Durch- noch Konditionsabfall. Sie hat ihre Babys gewissenhaft behütet, geputzt und gewärmt, nur die Milch, die wollte nicht einschießen. Die Bäuchlein der Welpen wurden immer dünner, und die Rippen zeichneten sich beängstigend ab. Was hilft’s? Die Flasche muss her, bevor am Ende einer zu schwächeln beginnt. Also, Welpenmilch zubereitet, auf die richtige Temperatur gebracht, einen Gumminuckel in die kleinen Mäulchen gestopft und beobachtet, wie sie sich anstellen. Erstaunlich gut, muss ich sagen. Beim letzten Wurf hatten wir das gleiche Problem, und es war ein unglaubliches Theater. Ekel, Empörung, teils totale Verweigerung. Nur wenige waren willig. Diesmal lief es ganz ausgezeichnet, nahezu alle haben herzhaft angesetzt und sich ordentlich vollaufen lassen. Einige so gierig, dass sie sich verschluckt haben und ihnen die Milch aus der Nase wieder rauskam. Macht nix, wegwischen, Nase absaugen, damit nichts in der Lunge landet, neu angesetzt und weiter gesüffelt. Das erfreuliche Ergebnis: die Waage zeigt nun täglich ein Plus, also: alles im grünen Bereich. Die Milch ist inzwischen im Hummelgesäuge angekommen und ich kann die Fläschchen wieder weglassen. Die Gewichtszunahme nach einer Woche ist zwar recht bescheiden, aber das wird erfahrungsgemäß schnell aufgeholt. Übrigens waren die Welpen selbst während der Dürrezeit äußerst vital und trotz des spärlichen Milchangebots nicht übellaunig oder schwächlich. Ein gutes Zeichen.

Beobachtungsfeld Nr.2: Das Fell.

Mann, ist das spannend!!! Jeden Tag hab ich die Kleinen von oben nach unten, von links nach rechts und von hinten nach vorn gescannt, geröntgt, befühlt und verglichen.

Zuerst mal die Farbe. 2 Buben scheinen tiefschwarze Flecken zu haben, bei den anderen ist zumindest ein Braunstich vorhanden. Die Flecken der beiden helleren Mädchen sehen aus wie gestromt. Ob das bleibt? Höchst interessant.

Na, und dann die Frage aller Fragen: Sabine, weißt Du schon, wo der Frosch die Locken hat;-)))? Kriegt ein Kromudel nun Pudelkringel, oder kriegt er keine? Meine unglaublich fundiert wissenschaftlich empirisch untermauerte Schlaumeierantwort: Keine Ahnung. Momentan sieht es gar nicht danach aus. Die Welpen sehen aus wie all die anderen Kromfohrländerwelpen vorher, nur etwas dunkler und -was wohl wenig verwundern wird- mit größeren Ohren. Die Haare wachsen sichtlich, die Hundchen werden also etwas wuscheliger werden. Hie und da liegt das Fell nicht ganz gerade, sondern in ganz leichten Wellen. So eine Struktur hatte das Fell meiner bisherigen Welpen, die später langhaarig wurden oder besonders ausgeprägtes Rauhaar bekamen. Es wird wohl die eine oder andere Welle im Haarkleid sein, aber diese typische Persianermusterung, wie ich sie bei Pudelwelpen in diesem Alter erkennen kann, ist überhaupt nicht vorhanden. Bis jetzt. Vorerst geht die Tendenz in die Richtung, die ich vermutet habe. Es bleibt also spannend.

Beobachtungsfeld Nr.3: Das Wesen der kleinen Geschöpfe.

Jedes Mal aufs Neue bin ich fasziniert von dem Wunder, das da passiert. Da bringt man seine Hündin zu einem Rüden, die beiden mögen sich, hüpfen herum und haben ihren Spaß miteinander. Der Rüde, denke ich, ein wenig mehr als die Hündin… Neun Wochen später flutscht ein kleines Wesen nach dem anderen auf die Welt. Aus dem Nichts. Dieses Wunder des Lebens berührt mich immer wieder zutiefst. Sie sind taub und blind, diese kleinen nassen Würmchen, aber sie wissen genau, wo es langgeht und robben sich fix zur nächstbesten Zitze. (Der erste Welpe hatte selbige schon im Schnabel, als sein Hintergestell noch in der Mutter steckte!) Diese winzig kleinen Hunde, von denen einer locker in meiner Hand Platz hat, sind von vorne bis hinten perfekt, es ist alles dran, und vor allem ist jeder von der ersten Sekunde an einzigartig. Ich versuche, durch Beobachten in verschiedenen Situationen den Grundcharakter jedes einzelnen Welpen zu erfassen. Für mich gibt es kaum etwas Spannenderes. Der Charakter und das Aussehen geben ein Gesamtbild ab, nach dem ich gerne meinen Welpen ihre Namen aussuche. Dazu sei bemerkt: Für mich passen diese Namen gut zu den Hundchen, und ich freue mich, wenn sie ihn später weitertragen. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und wenn sie später in ihren Familien einen anderen Rufnamen erhalten, ist das absolut o k für mich. Mir machen diese kleinen Geschichten rund um die Namen einfach Spaß, und die, die mich schon länger kennen, warten immer schon neugierig auf die „Taufe“.

Also, dann wollen wir mal:

Nr.1 heißt Gustav. Aus verschiedenen Gründen. Zunächst wünsche ich ihm das Glück, das dem Gustav Gans aus den Donald Duck Comics immer ganz von selbst zufällt. Dann liebe ich die Jugendstilepoche, die für mich eine ganz spezielle Ästhetik hat. Gustav Klimt mit seiner einzigartigen Form der Malerei und Gustav Mahler als stark polarisierender Komponist passen für mich sehr gut zum weltweit erstgeborenen Kromudel, der ein sehr aktiver, zielstrebiger Typ ist. Außerdem wurde ein Hund aus dem A-Wurf in Gusti umbenannt und einer aus dem D-Wurf in Gustl. Jetzt haben wir einen „echten“ Gustav und machen somit die Verwirrung komplett.

Nr.2 ist Trägerin einer Fortsetzungsgeschichte. Hummel trägt den Namen eines Insekts, ebenfalls ihre Mutter, die Motte heißt. Eine Tochter von Hummel ist die Fliege und ein Sohn heißt Floh. Nr. 2 darf die Insektentradition fortführen und heißt Grille.

Nr.3. Ein ganz spezieller kleiner Hund. Sein Fell ist kurz und glänzend, die sehr interessant verteilten Flecken sind lackschwarz bis auf den Grund. Andere robben daher, er erscheint. Der kleine Kerl hat jetzt schon ein bemerkenswertes Temperament, und wenn ihm was nicht passt, dann hört man das. Wenn er die Mutterbrust nicht gleich findet oder das ihm angebotene Fläschchen gerade nicht mag, dann wird er wütend. Er jammert nicht hilflos oder klagt, nein, er wird leidenschaftlich zornig wie ein Spanier. Was passt da besser als ein spanischer Name, der, sprachwissenschaftlich auseinandergelegt, auch noch „Mann“ heißt. Gomez heißt der hübsche junge Bub. Nach Gomez Addams, dem extrem schrägen Patriarchen der Addams Familiy.

Nr.4. Klein, zart, schlank und zierlich. Ganz dunkel, niedlich, verschmust, ein richtiges Püppchen. Dabei aber gewitzt und zäh. So wie Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffany“, wo sie die reizend komische, bezaubernde Miss Holly Golightly verkörpert. Der perfekte Name für dieses kleine elfenhafte Ding: Golightly.

Nr.5. ist ein ganz lieber, netter, unauffälliger, ruhiger kleiner Knabe. Seine Zeichnung ist sehr gleichmäßig und das schwarze Fell in Kombination mit seiner eher zierlichen, schlanken Figur, dem schmalen Kopf und den sehr langen Beinen verleiht ihm eine gewisse französische Eleganz. Darum kriegt er einen französischen Namen: Gaston. Der Name erinnert mich an meine Kindheit. Ich hab mir furchtbar gerne die irgendwie psychedelisch angehauchte Zeichentrickserie „Herr Rossi sucht das Glück“ angeschaut. Der Hund in dieser Serie heißt Gaston. Gefällt mir.

Nr.6 ist die Größte und Schwerste im Wurf und strahlt die praktische Entschlossenheit einer Nachkriegsmutter aus. Sie ist dick und wuchtig, auf eine ruhige Art energisch und unglaublich präsent. Wie die Frau des Häuptlings Majestix aus den Asterix Comics. Und deren Namen hat sie auch bekommen: Gutemine. Klingt witzig und verbreitet gute Laune.

Nr. 7 war plötzlich da. Und nicht zu übersehen. Sie ist sehr groß, kräftig und in sich ruhend. Bei allem, was sie tut, wirkt sie gelassen, aber konzentriert und ernst. Man hat bei ihr das Gefühl, dass sie über den Dingen steht und eine große Persönlichkeit in sich birgt. So ein Hund braucht einen eindrucksvollen Namen. Und da fiel mir die Verfilmung von Theodor Fontanes Novelle „Grete Minde“ ein. Die habe ich als ganz junges Mädchen gesehen und war sehr beeindruckt von dieser zu allem entschlossenen Frauenfigur. Also heißt unsere Nachzüglerin Grete.

So, Leute, genug geschrieben. Nächste Woche gibt’s den 2. Teil der Welpenpost.

 

JUHUUU, SIE SIND DA!!!

Unsere allerersten Kromudels haben das Licht der Welt erblickt! Wir freuen uns über 3 Rüden und 4 Hündinnen, alle sind gesund, putzmunter und wunderschön.

Die Geburt war völlig unkompliziert, hat aber lange gedauert. Hummel hat sich alle Zeit der Welt gelassen und zum Teil stundenlange Pausen eingelegt.

Nun ja, was lange währt, wird endlich gut, und jetzt liegt sie selig mit ihren 7 Zwergen im Körbchen und putzt und bemuttert sie voller Hingabe. Sie ist total entspannt und wohlauf, nur Dizzy und Praline dürfen nicht gucken kommen, da wird Hummel zur Furie.

Die Chronologie für die Neugierigen:

16.48 Uhr Nr.1, Bub, 195g, dunkelbraun-weiß

18.08 Uhr Nr.2, Mädchen, 259g, dunkelbraun-weiß

18.48 Uhr, Nr.3, Bub, 224g, schwarz-weiß

19.03 Uhr, Nr.4, Mädchen, 204g, dunkelbraun-weiß

23.35 Uhr, Nr.5, Bub, 222g, schwarz-weiß

01.15 Uhr, Nr.6, Mädchen, 298g, braun-weiß

05.53 Uhr, Nr.7, Mädchen, 268g, dunkelbraun-weiß

Die Farben sind noch sehr schwierig zu beurteilen, 2 Buben scheinen ganz schwarze Flecken zu haben, bei den anderen schimmert es braun durch. Im Laufe der nächsten Wochen wird sich die Farbe noch verändern und das Braun heller werden. Das Fell sieht ganz glatt aus, aber die Haare sind ja noch ganz kurz und wir werden sehen, ob der eine oder andere Wellen oder gar Locken bekommt.

Gestern wollte ich noch Fotos von der dicken Schwanger-Hummel schicken, aber dazu hatte ich keine Zeit mehr, da die Geburt ziemlich plötzlich losging. Also schicke ich gleich die Bilder vom Inhalt des Wamperls aus der Welpenstube mit. Ich finde unsere kleinen Kromudels ganz hinreißend, Ihr hoffentlich auch.

Ganz liebe Grüße von der etwas müden, aber sehr glücklichen Sabine

 

 

zurück