Dizzy

Dienstag vom Isarflimmern, geboren am 17.02.2003, wird “Dizzy” gerufen und ist die Urmutter der Weberkardezucht. Als hellgeborener Kromfohrländer hat sie die Farbe von Milchkaffee und sieht wie ein knuddeliges Wölkchen aus. Hinter dem niedlichen Struppigesicht verbirgt sich eine sehr typische Kromfohrländerhündin mit allen Vorzügen und Macken.

Dizzy ist ein richtiger Ein-Frau-Hund und liebt hauptsächlich mich. Danach kommt meine Familie, und darüber hinaus nur einige wenige handverlesene Personen. Sie ist unglaublich folgsam und anhänglich, sehr ruhig und gemütlich, und ihre liebsten Hobbys sind schlafen und sich kraulen lassen. Kein Spaziergang ist ihr zu lang und beim Ausreiten hält sie locker mit meinem Galopp-Rennbahn-Pferd mit, Hauptsache, sie ist dabei. In ihren jungen Jahren waren wir das Vorzeigeteam in der Begleithundegruppe und auch beim Agility war sie mit Begeisterung bei der Sache.

Zu ihren manchmal etwas anstrengenden Eigenschaften zählen vor allem ihre übersteigerte Wachsamkeit und ihre Abneigung gegen andere Hunde in ihrem Revier. Außerdem mag sie als typischer Kromfohrländer keine fremden Leute und es hat mich einiges an Nerven gekostet, bis sie Besuch halbwegs klaglos akzeptiert hat. Kleine Kinder stehen auch nicht gerade auf ihrer Hitliste, aber sie akzeptiert sie, solange sie sie in Ruhe lassen. Trotzdem ist sie mein Herzenshund und gerade durch ihre spezielle Persönlichkeit habe ich viel über Hunde gelernt, wofür ich ihr ewig dankbar sein werde.

Dizzy ist die Mutter der Würfe A, B, C und E.

 

Dienstag war ein guter Tag, um geboren zu werden.

Dienstag war ein guter Tag, um heim zu gehen.

Dienstag vom Isarflimmern

*17.02.2003

+29.11.2016

für immer in unseren Herzen

 

Ein Jahr nach Dizzys Tod habe ich genug Abstand, um auch hier noch einmal Abschied von meinem ersten, ganz besonderen Hund zu nehmen.

Dizzys Wurf kam eigentlich an einem Montag zur Welt, aber die Geburt zog sich bis nach Mitternacht und da sie als letzter Welpe des D-Wurfs vom Isarflimmern geboren wurde, bekam sie den Namen Dienstag. Ich fand den Namen super, aber nachdem mich die Leute beim Rufen meines kleinen Welpen ständig anstarrten, als ob ich eine Riesenmeise hätte, haben wir ihren Namen etwas abgeändert.

Dizzy war die beste Lehrmeisterin, die man sich vorstellen kann, aber sie war kein einfacher Hund. Für mich war sie die Größte, aber es tut schon ein wenig weh, wenn andere Leute deinen Hund nicht sehr mögen, weil er so unzugänglich ist. Das Leben mit ihr war daheim im Kreise ihrer Familie wirklich einfach. Sie hat nie etwas kaputt gemacht oder genervt, sondern sich immer an uns angepasst. Draußen war sie ein unglaublich folgsamer Hund, immer in meiner Nähe und ohne Jagdtrieb. War außer uns kein anderer Mensch oder Hund zugegen, konnte man sich keinen besseren Gefährten wünschen. Vor allem das Zusammentreffen mit Artgenossen war immer eine Herausforderung. Bis zum Schluss. Nun, wir haben uns arrangiert und somit hatten wir ein wunderbares Leben miteinander. Als sie 13 Jahre alt wurde, habe ich mich sehr gefreut, dass sie noch so gut in Schuss war. Das Gehör hatte zwar schon deutlich nachgelassen, aber da sie hervorragend auf kleinste Handzeichen reagierte, musste ich nur in ihrem Blickfeld bleiben, dann war alles paletti.

2 Monate nach ihrem Geburtstag ist sie plötzlich zusammengebrochen. Eine Infusion hat sie wieder auf die Beine gestellt, aber die Leberwerte waren katastrophal. Ein Tumor hatte sich dort eingenistet. Da auch immer wieder Unterzucker auftrat, mussten wir davon ausgehen, dass auch die Bauchspeicheldrüse vom Krebs kontaminiert war. Unsere lieben Tierärzte haben uns geholfen, ihr noch ein schönes halbes Jahr zu bereiten. Dann ging alles sehr schnell und sie hat uns deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht mehr kann und will. Wir haben einander in Frieden loslassen können, auch wenn es mir fast das Herz herausgerissen hat. Ein Stück meiner Seele hat sie allerdings mitgenommen.

Dieser Sterbetag war furchtbar und ich habe geweint wie noch selten in meinem Leben. Dennoch hat sich kein Drama abgespielt, ich wusste ja, wie es um sie stand, es war mehr eine  leise, stille Trauer, die in mir einzog. 13 1/2 Jahre lang ist sie mir auf Schritt und Tritt nachgelaufen und war immer in meiner unmittelbaren Nähe. Es fühlte sich an, als ob man mir den Schatten amputiert hätte. Doch bald empfand ich ein Gefühl der Erleichterung, dass wir alles für sie getan und nichts übersehen hatten. Und dass sie es uns so deutlich mitgeteilt hat, als es an der Zeit war, zu gehen. Eine tiefe Dankbarkeit  breitete sich in mir aus, so eine treue Freundin gehabt haben zu dürfen. So schmerzten die Erinnerungen  bald nicht mehr so sehr, sondern wärmten mich innerlich.

Oft ist mir, als wäre sie noch da und sähe nach dem Rechten. Vielleicht ist das auch so, wer weiß…

Dizzy Mai 2016

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